Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss

Um ihren völlig unbekannten Bürgermeisterkandidaten für den Herbst 2020 ein wenig bekannter zu machen, hatte die SPD-Fraktion im Vorfeld der Sitzung einen Antrag gestellt, mit dem die Verwaltung aufgefordert wurde "kurz-, mittel- und langfristige Lösungsmöglichkeiten für die ungesichterte Wegeverbindung zwischen Bahnhof Rösrath und Schulzentrum Freiherr-vom-Stein" aufzuzeigen...

Mit umfangreichen Artikeln im "Kölner Stadt-Anzeiger" und der "BLZ" wurde das ziemlich schräge Anliegen öffentlich unterstützt - unter der Kurzformel "Trampelpfad ertüchtigen". Wieder einmal machte sich der zuständige Redakteur zum einseitig recherchierenden Anwalt in der Angelegenheit.

Doch: der Planungsausschuss zeigte sich auf seiner Besichtigungsfahrt vor der Sitzung einigermaßen erstaunt: "Es ist ein Skandal, sich für so etwas an dieser Stelle stark zu machen", wetterte CDU-Fraktionschef Erhard Füsser, und meinte dabei die von der Zeitungsseite propagierte "Lösung", den Trampelpfad mit einer Treppe zu befestigen - und damit die illegale Überschreitung der Bahngleise am Bahnhor Rösrath auch noch zu erleichtern.
Jürgen Steinbach (CDU) sprach von einem "reinen Show-Antrag", der "überflüssig und inhaltsleer" sei. Natürlich würden die Schüler gerne den nächsten Weg suchen, fanden fast alle, doch das können man am Ende nicht mit dem Geld der Steuerzahler unterstützen.

Zwei Umwandlungsanträge in sog. Tippannahmestellen musste der Ausschuss "mit großem Bedauern" passieren lassen, nachdem zuvor jeweils eine Ablehnung erfolgt war. Da niemand im Gremium gerne ein "Ja" abgeben wollte, wurde auf Antrag der CDU geheim abgestimmt. Die Anträge gingen durch - die Betroffenen hatten leider schon Klage eingereicht. Der Tenor: Die Verwaltung sollte die neuen Einrichtungen aufmerksam im Blick halten, insbesondere wegen des schlechten Rufs in der Öffentlichkeit (und auch in der Rösrather Politik).


Text:
Erhard Füsser

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