Rede des neuen Rösrather Bürgermeisters Marcus Maria Mombauer anlässlich seiner Einführung

Marcus Mombauer
Marcus Mombauer
Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter Müller,
sehr geehrter Landrat Rolf Menzel,
lieber Bürgermeister a. D. Dieter Happ,
ein Gruß aber auch an meine 3 gewählten Stellvertreter,
die Herren Büscher, Bachmann und Pregler,
sehr geehrte Ratskolleginnen und –kollegen,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung,
sehr geehrte Vertreter der Medien,
sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst danke ich meinem ersten Stellvertreter, Herrn Büscher, für die bisherige Sitzungsleitung.

Bedanken möchte ich mich aber auch bei meinen Mitbewerbern um das Amt des Bürgermeisters.
Für die faire und stets sachliche Auseinandersetzung. Wahlkampf ist oftmals ein schmaler Grat, auf dem man sich bewegt.
Ich meine, alle Beteiligten haben sich an die demokratischen und menschlichen Spielregeln gehalten. Wir können uns auch künftig unbelastet die Hand reichen und in die Augen schauen.

Ich bedanke mich bei allen, die mich auf dem Weg zum Amt begleitet haben. Meiner Familie, Freunde, Bekannte, die zahlreichen unermüdlichen Helferinnen und Helfer, die mich unterstützt haben, die mit ihrem guten Rat und ihren Ideen, aber auch mit konstruktiver Kritik, stets an meiner Seite waren.

Für mich war es eine anstrengende, aber auch lehrreiche Zeit. Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die mir in sehr angenehmer, offener und auch kritischer Art und Weise begegnet sind. Für diese Offenheit möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, recht herzlich bedanken.

Mein Dank gilt Herrn Norbert Lenke, der die hervorragende Idee der ökumenischen Andacht hatte und sie in die Tat umgesetzt hat.
Danke im Besonderen auch den Wählerinnen und Wählern in dieser Stadt.

Allerdings kann uns die geringe Wahlbeteiligung nicht zufrieden stellen. Deshalb muss es eine der vornehmsten Aufgaben der Kommunalpolitik sein, alles dafür zu tun, dass wieder mehr Menschen zur Wahl gehen.

„Wie man in den Wald hineinruft – so schallt es zurück“. Lassen sie uns deshalb alle Vorbild sein, die wir in Ämtern und Funktionen sind. Offenheit, Fairness, Transparenz, Bürgernähe! Sie sind der Weg und das Ziel, die Menschen zum Gang zur Wahlurne zu ermuntern.

Wenn ich hier stehe, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist das für mich ein emotional sehr bewegender Moment.

Denn im Frühjahr 1994, also vor gut 14 Jahren, bin ich als 28-jähriger Studierender hier ins Rösrather „Gemeinde“ - Rathaus gekommen und habe unter der damaligen Doppelspitze der Verwaltung, Herrn Gemeindedirektor Manfred Wolfgramm und dem seinerzeitigen Bürgermeister Dieter Happ, im Ordnungsamt gearbeitet.

Manche Stunde in Rösrath habe ich auf den Stühlen des Rathauses verbracht. Wenn man dann, nach 14 Jahren, Bürgermeister dieser Stadt wird, dann ist das auch etwas, was mich emotional berührt. Aber ich sage: Rösrath ist mit mir immer gut umgegangen, und das vergesse ich nicht.


Am 21. September also, haben mich die Wählerinnen und Wähler der Stadt Rösrath zum Bürgermeister dieser schönen Stadt bis ins Jahr 2014 hinein gewählt. Darüber freue ich mich.
Nach nunmehr 70 Tagen wurde ich heute offiziell in mein Amt eingeführt.

In diesen, zwischen dem Tag der Wahl und der Vereidigung liegenden Tagen, hatte ich Gelegenheit, mich einerseits von meiner bisherigen Wirkungsstätte, dem Landschaftsverband Rheinland in Köln abzunabeln, und mich andererseits ein Stück weit in die Dienstgeschäfte eines Bürgermeisters einzuarbeiten.

Bei dieser Einarbeitung wurde ich bislang von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung in herausragender Weise und vielfältig unterstützt.

Mein besonderer Dank gilt daher stellvertretend für viele helfende Hände, Herrn Happ sowie den Herren Beigeordneten Kalsbach und Kowalewski.

Auch zahlreiche Termine durfte ich in der Zwischenzeit schon wahrnehmen. Zumeist in Begleitung unseres geschätzten, seit dem heutigen Tage, Altbürgermeisters Dieter Happ.

Lieber Dieter,
herzlichen Dank hierfür. Ich möchte, dass Du weißt, dass Dir meine Tür immer offen steht.
Die mir unterstellte Furcht vor Dir, hat es ohnehin nie gegeben.

Auf Deine Rede bei der Verabschiedung im Schloss Eulenbroich antwortend, sage ich nur:
Nerv` mich ruhig!


Häufig bin ich zwischenzeitlich und bedingt durch meine politische Herkunft nach den möglichen künftigen Auswirkungen auf die Stadt Rösrath angesprochen worden.
Was ist zu erwarten, nachdem nach 19 Jahren, ein Bürgermeister der CDU einen Bürgermeister mit SPD-Parteibuch ablöst?

Hierzu gibt es von mir nur eine einzige und eindeutige Antwort:
Wichtig und richtig ist, was für Rösrath gut ist.

Die Rösratherinnen und Rösrather erwarten zu Recht, dass von mir als neuem Bürgermeister, Entscheidungen angeregt, vorbereitet und umgesetzt werden, die dem Wohle dieser Stadt und seiner Bewohnerinnen und Bewohner dienen.
Ich habe bereits während des Wahlkampfs sehr offen dafür geworben, dass ich die Fraktionen des Stadtrates verbinden möchte und einen gemeinsamen, zum Ziel führenden Weg, einschlagen werde.
Hierbei sind mir die Meinungen gerade auch der kleineren Fraktionen und der Bürgervereinigungen wichtig.
Diejenigen unter Ihnen, die mich seinerzeit schon als Ratsmitglied kennen gelernt haben, wissen, dass mir der Dialog mit allen Entscheidungsträgern wichtig ist.
Für mich gilt es, über Parteigrenzen hinweg, konsensfähige Entscheidungen herzustellen.

Bei all unseren Entscheidungen und Beschlüssen müssen WIR uns zudem immer fragen, was sie den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt bringen.

Meine Damen und Herren,

das ist der tatsächliche Maßstab. Und dem muss sich alles unterordnen. Es geht immer um die Menschen, um die Rösratherinnen und Rösrather. Hier stehen wir in einer ganz besonderen Verantwortung!

Ich betone dies, weil es nicht oft genug gesagt werden kann. Denn, wenn dies wirklich verstanden wird,
wenn klar wird, dass ich genau dafür angetreten bin, dann erübrigen sich Fragen, die mir im Bezug auf meine politische Herkunft gestellt wurden.

Und wenn Sie sich hier im Ratssaal auch dazu bekennen, Parteiinteressen oder Einzelinteressen unserer gemeinsamen Verantwortung und Aufgabe unterzuordnen, dann werden wir die nächsten Jahre hervorragend zusammenarbeiten.

Lassen Sie uns etwas bewegen. Auch vor dem Hintergrund der äußerst angespannten, nein,
prekären finanziellen Lage.


Natürlich liegt mir als Chef der Stadtverwaltung sehr daran, zu erfahren, wo den Bürgerinnen und Bürgern der Schuh drückt.
Hierzu gehört sicherlich auch die Einführung eines Qualitätsmanagements. Zukünftig wird die Möglichkeit geschaffen, nach Inanspruchnahme einer Dienstleistung, diese, wenn gewünscht, anonym zu beurteilen.
Ich weiß, dass die Verwaltung sehr leistungsstark ist. Aber wer wird behaupten, dass es nicht noch besser gehen kann.

Es gibt aber auch noch eine Reihe anderer Schwerpunkte, die den Bürgerinnen und Bürgern wichtig sind. Diese Maßnahmen wie beispielsweise das „Begrüßungspaket für Neubürger“, zählen zum sogenannten „Geschäft der laufenden Verwaltungs-tätigkeit“, die ich in nicht allzu ferner Zukunft angehen werde.

Hierzu gehören aber auch die Faktoren Sicherheit und Ordnung, Finanzen, die ganze Bandbreite der Wirtschaftsförderung und last but not least, die Kultur.

Selbstredend ist, dass die Zielerreichung nur mit einer gut aufgestellten Verwaltung möglich ist.
Die verantwortlichen Führungskräfte werden mit der Umsetzung dieser Prozesse betraut.

Wie sie wissen, gehören zum Leben in unserer städtischen Rösrather Gemeinschaft auch zahlreiche Interessenvertretungen, Vereine, Arbeitskreise, Bündnisse und Partnerschaften.

Oder unsere Nachbargemeinden und der Kreis, mit denen mir ein enger Schulterschluss und Austausch wichtig ist.
Hier werde ich mich vorstellen, einbringen und Netzwerke schaffen oder auf vorhandenen Fundamenten aufbauen.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank für Ihr Kommen, Herr Landrat Menzel.


Zu Beginn meiner Amtszeit stehen also im Mittelpunkt meiner Bemühungen zunächst Bestandsaufnahmen und Gespräche vielfältigster Art mit den jeweiligen Akteuren.

Abschließend mein Appell:

Alle vorgenannten Aspekte lassen sich nur reibungslos angehen oder verwirklichen, in dem Bewusstsein, dass unser aller Handeln beseelt sein muss von dem Willen „gutes für die Stadt Rösrath erreichen zu wollen“.
Ich werde meinen Teil dazu beisteuern, so wie es meiner Pflicht und auch meinem Selbstverständnis entspricht. Bürokratische Hindernisse werde ich zu überwinden wissen.
Mir fällt für mich persönlich keine schönere Arbeit, als die eines Bürgermeisters ein. Was könnte interessanter sein, als unsere Stadt in ihrer Vielfalt täglich neu mitzugestalten?

Als Bürgermeister sehe ich mich als Teil eines Teams. Ich freue mich daher auf die Arbeit mit dem Rat, mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, im Besonderen aber freue ich mich auf meine Rösratherinnen und Rösrather.

Ihnen allen sage ich an dieser Stelle von Herzen eine faire und respektvolle Zusammenarbeit zu.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


Es gilt das gesprochene Wort.

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