Viele Jahre lang war das Bergische Land als Radfahrland allenfalls bei Radprofis und Fernsehzuschauern durch die spektakulären Anstiege bei Rund-um-Köln bekannt. Dass unsere Heimat zunehmend von Freizeitradfahrern und Touristen entdeckt wird, hat zwei triftige Gründe: der Siegeszug der E-Bikes und vor allem neue Radwege, abseits der Hauptverkehrsstraßen und vor allem ohne große Steigungen.
Radwege entlang von Flussläufen und auf ehemaligen Bahntrassen haben das Bergische Land für viele Touristen attraktiv gemacht. Die „Balkantrasse“ von Opladen über Burscheid und Wermelskirchen nach Remscheid-Lennep ist inzwischen ein echter Renner. Das Erfolgsmodell „Radfahren auf ausgedienten Bahntrassen im Bergischen Land“ ein greift die CDU-Kreistagsfraktion jetzt auf.

Kernansatz des CDU-Antrages, der in der Dezembersitzung des Kreistages beschlossen wurde, ist ein Lückenschluss im überregionalen Radverkehrsnetz, der den Bergischen Höhenweg von Essen nach Olpe mit dem Siegtalradweg zwischen dem Rhein und Kreuztal auf einer Trasse entlang der Agger und der Sülz verbinden soll. Genau diese Region zwischen den Anknüpfungspunkten in Wipperfürth und Lohmar ist bisher im Landesradwegeplan ein weißer Fleck auf der Landkarte.
Interessant ist die Routenführung, weil sie durch eine landschaftlich und touristisch sehr reizvolle Region führt und insbesondere entlang des Sülzlaufes bereits Wegeführungen bestehen und zudem bereits in Lindlar die ersten Teilstücke eines solchen Verbindungsweges auf der ehemaligen Bahntrasse Lohmar-Rösrath-Hoffnungsthal-Immekeppel-Hommerich fertiggestellt sind.
Der von der Landesregierung angekündigte hohe Fördersatz im Rahmen des Aktionsplans macht eine Umsetzung des Projekts zudem auch im Hinblick knapper kommunaler Haushalte attraktiv.
Daher wird unter Einbindung verschiedener Akteure, wie der Region Köln/Bonn e.V. und der RadRegionRheinland e.V. eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die zunächst auf der Fläche des Rheinisch-Bergischen Kreises ansetzt und auch die Nachbarkreise einbeziehen soll. Idee ist zudem, dass von sich der Fernwegeverbindung ein Ausbau unterschiedlichster Radrouten und Rundwege in die Umgebung von Bergisch Gladbach, Overath und Rösrath entwickeln sollen – ein Projekt mit Strahlwirkung auf den gesamten Südkreis.
Insbesonder die Stadt Rösrath wird jedoch durch diese Maßnahme eine konkreste Förderung bekommen. Die bisher bestehenden Wanderwege an der Sülz könnten anhand dieser Maßnahme in einem relativ kurzem Zeitfenster für den Radverkehr geöffnet werden und qualitativ aufgewertet werden. Profiteure dieser Maßnahme wären dann nicht nur Radtouristen. Auch ein sicherer innerörtlicher Radverkehr könnte durch diese Maßnahme entscheidend aufgewertet werden.

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